Servus aus Franken,

also die Preisentwicklung ist mir auch aufgefallen und verlangen kann ja jeder was er will.
Bei den besonders teueren kann auch die/der Lebensgefährte schuld sein mit " du hast soviel Fahrzeuge verkauf mal was " dann wird ein Preis angenommen der extrem hoch ist um Käufer abzuschrecken :-).

Also ich würde für einen Fiat 500 F der schön steht (kein Sieb) so zwischen 8 und 10 K€ zahlen. Jeder weis was Lack und und und Kostet.

meiner Meinung nach ist das ein Preis der gerechtfertigt ist , bin mal auf andere Antworten gespannt.


bleibt gesund

Gruß Holgi

Ich würde ja einen schönen L Bj. 69 in blue turchese preislich spürbar höher ansetzen als
beispielsweise einen betagten N Bj. 57.

Aber ernsthaft, diese hohen Preise beobachte ich auch bei anderen Dingen, die vermeintlich zur Geldanlage taugen,
ganz extrem natürlich bei Immobilien.

Das Motto ist hier, erst mal hoch ansetzen, vielleicht findet sich ein Dummer. Scheint eine Begleiterscheinung der geringen
Zinsen klassischer Sparprodukte und der allgemeinen Inflation zu sein.

...aus Zeitmangel habe ich mir vor ein paar Jahren einen "fertigen" 500er gegönnt.

Ich habe mir über die Lande sehr sehr viele vermeintlich gute Exemplare angeschaut und mit dem Auge des kritischen Karosseriebauers für mich bewertet.
Übrig blieben ein 500F mit Originallack und rostfreier Substanz, der bis auf das Frontblech original war und ein für mich karosserieseitig schön restauriertes Exemplar mit Schwächen bei der technischen Revision.
Meiner Meinung nach steht und fällt ein guter 500 mit einer fachgerechten Karosseriearbeit und das wird seltenst realisiert.
Also nur Blech-Verbindungen wie ab Werk (Punktschweißzange und dort wo Teilersatz notwendig ist stumpf autogen ohne Zusatz), gute Passungen und Fluchten und darauf eine entsprechend sorgfälltige Lackierung.
Alleine diese beiden Arbeiten rechtfertigen jedenfalls einen Einstandpreis jenseits der 10.000€ - ich weiß wovon ich schreibe, da ich für Kunden schon einige 500er teilsaniert habe.

So sind F, L und R ab Baujahr 1965 bis etwa 15.000€ sicher keine Blase und durchaus gerechtfertigt; Qualität vorausgesetzt.
Frühe Exemplare sind um einiges seltener und auch entsprechend geschätzt, also merkt man das auch im Preisspiegel.

Selbst wenn Du ein 1000-EUR Auto komplett neu aufbaust, so wie ich es gerade mache, so kommst Du allein auf Teilekosten plus Lack von 6-8 TEUR.
Also Mechanik komplett mit Antriebswellen, Bremsen, Dämpfer, Motor und Getriebe mindestens neu dichten, Lima, Anlasser und Lenkgetriebe überholen, neue Steuerkette etc, Innenraum neu, alle Gummiteile neu, Bremsen neu, alle Altteile strahlen, pulvern, spritzen und galvanisieren und die Lackierung, die allein 3-4 kostet.

Dann ist aber noch keine der Arbeitsstunden bezahlt, die Du entweder selbst erbringst oder eine Werkstatt dafür bezahlen musst.
Bei 150 Stunden, was sicherlich eher am unteren Rand des Notwendigen ist, à 50 EUR sind das allein 7500 EUR Arbeitslohn.
Dann noch eine Marge für den Händler, dann muss so ein Auto für 18-20 beim Händler stehen. Ob es dafür auch verkauft wird, ist eine andere Frage.
Ich habe für mich nicht so gerechnet, weil ich ein Auto haben will, wo ich weiß, wo, wer wie daran gearbeitet hat und meine Arbeit nicht berechne.

Viele Fahrzeuge, die heute in D für 8-10 angeboten werden, sind Italien-Mitbringsel, welche in Italien nicht nach den gleichen Qualitätsmaßstäben und -erwartungen hergerichtet werden.
Da ist kein Unterboden gestrahlt bzw. bzw. der alte Schmock komplett entfernt worden, bevor neu drübergeduscht wurde, Flächen sind großzügig gespachtelt, die Karosserie vor der Lackierung nicht komplett zerlegt worden und Dichtungen und Kabel mit Farbnebel versaut etc.

Innen sieht es zwar nett aus, aber das ist das, was beim 500 mit dem geringsten zeitlichen wie finanziellen Aufwand die größte optische Wirkung erzielt.
Mechanik, Bremsen, Stoßdämfer und aufwändige Arbeiten wie Lenkgetriebe und Achsschenkel sind nicht gemacht und der Motor meist auch nur von außen gesäubert und mit der Abarth-Ölwanne "veredelt".

Die Autos werden in Italien für 4-5 aufgekauft und hier dann fürs doppelte angeboten. Betriebswirtschaftlich ist das sogar erfolgreicher als bei der Superresto, wo kaum ein Käufer die viele Arbeit entsprechend bezahlen will.
Und gleichzeitig für viele Käufer immer noch ein günstiger Kauf, weil sie die Unterschiede zur Superresto nicht auf den ersten Blick erkennen können oder es ihnen nicht so wichtig ist.

Hauptsache der Lack glänzt und der Kleine sieht süüüüüß aus

Wenn du ein Auto so professionell restaurieren lässt, dann landest du locker bei 20.000 €.
Da das kaum jemand honoriert, macht das normalerweise niemand derart perfekt. Vielleicht lohnt sich das bei originalen Abarths, aber sicher nicht bei einem 500F/L/R.

Schön Supermichi, du hast das mir dein Weltbild super erklärt.
Ich frage mich nur, warum es so hervorragende mit Liebe hergestellte Lebensmittel, Boote, Häuser, usw. in Italien gibt, von denen die ganze Welt schwärmt.
Ich muss mich wohl stark irren und danke dir für die Aufklärung.
Es ist so wie es Klaus geschrieben hat, es geht nicht ein tolles Auto unter 20.000 gewerblich herzustellen.

....ist schon interessant, was man da zu lesen bekommt.

Ich z.B. habe in November einen 500R aus Treviso gekauft und von vorne herein keine Ilusionen gehabt:

Kaufpreis: € 6600,- + Fracht € 500,- (!) + TüV etc. € 500,- + Teile € 300,- und dann konnte ich fahren.
Das Ding ist nicht toppe, erfüllt aber meinen Ansprüchen - für den Preis. Dass gut rest. Fahrzeuge zwischen
€ 12 - € 18000,- kosten (müssen) ist mir klar, werde - und würde ich nicht dafür ausgeben, weil damit die
"Aura" des Fahrzeugs zerstört wird. (ein orig. 500er hat z.B.einen eigenen Geruch)

Viel wertvoller finde ich orig. Fahrzeuge aus erster Hand mit leichten Gebrauchsspuren, kompletter Historie
und ohne Karosseriearbeiten.
So etwas gibt es noch in Italien, aber man muß selbst vor Ort begutachten können, was sich doch mit einem
Urlaub schön verbinden läßt....
Das ist jedenfalls meine Absicht, Zeit habe ich ja und mind. ein Auto, was fährt.

Gruß

Juergen20211109_160227.jpg

Also meine Oma hat immer gesagt: „Es gibt keinen billigen 20 Mark (!) Schein
Und das Trift den Nagel auf den Kopf!
Jeder hat eine eigene Meinung zur Qualität von Restaurationen, wer Geld damit verdienen muss und das ebenso schnell verdienen möchte wird nie so viel Liebe in ein Fahrzeug stecken und eben gerne besagte Blender auf den Markt werfen!
Trotzdem gibt es überall noch Werkstätten die Top Qualität liefern, aber nicht für schmales Geld! Und das ist gut so! Es kann ja jeder selbst entscheiden für was er wieviel Geld ausgibt.

Also ehrlich
Ich hab meinen sehr günstig gekauft 2,5
Kombi in dem Zustand wird normalerweise Zwischen 5 und 7k angeboten
Karosseriearbeiten und lackieren kann ich nicht selber mache (ist nicht mein Ding und wäre schlecht gemacht).. hatte Glück und nen guten Handwerker …. 6,5
Teile, bin ich bei 4 und die schönen Sachen sind noch nicht gekauft….
Also 13 und es fehlen noch ~2 damit der Wagen fertig ist (ohne Motor und Getriebe… das sind bei meinen Ansprüchen alleine 5k an Teilen)

….. ein super toller Kombi wird sicher für 18 bis 20 angeboten und keiner weiß was und wie das an dem Auto gemacht wurde

Fazit 18-20 für einen wirklich restaurierten Kombi wäre fair… leider werden die aber nicht verkauft!!! … meinen werd ich auch nicht so bald verkaufen

Meine Meinung ist, nen fertiges Auto nur von nem Freund kaufen, sonst lieber suchen, suchen, warten und wenn es passt ne nicht allzu schlechte Basis kaufen..,
Alles Andere ist Risiko

Warum die Polemik, Ralf?
Und welches Weltbild?

Sehe hier keinen Widerspruch. Es gibt in Italien exzellentes Handwerk und Design in Top Qualität. Und wenn Du in Italien vernünftige Arbeit willst, kostet sie genauso Geld wie hier.

Da in Italien aber viele 500 deutlich länger im Alltag genutzt wurden, als hier, wurden diese mit vergleichsweise wenig Aufwand am Fahren gehalten. Kaum ein Italiener (zumindest diejenigen, die ich in Italien kenne), steckt soviel Geld in einen 500 wie hier in D. Oder woraus erklärt sich deiner Meinung nach das Preisgefälle zwischen I und D und warum sind so viele hier angebotenen Fahrzeuge von Privatverkaeufern noch nicht in D zugelassen?

Michi, weil es nicht "die" Italiener sind.
Eher noch jemand, der importiert und dann hier teuer verkaufen will.
Du hast mir das zu pauschalisiert dargestellt.
Das Preisgefälle entsteht auch dadurch, dass in Italien Stundensätze von 35 bis 45€ verrechnet werden, aber die arbeiten auch dem entsprechend.

ich finde: jedes Fahrzeug ist soviel Wert, wie jemand bereit ist , dafür auszugeben…
wie auch immer: ich persönlich würde nicht mehr als 10k für einen guten fahrbaren 500er ausgeben. Unserer wird technisch top sein aber Lack und Karosse wird „am Leben erhalten“.
Ich habe bisher (also die letzten 30 Jahre) nur mit amerikanischen Fahrzeugen zu tun gehabt. Da sieht es genau so aus….laaaange Zeit haben die Dinger nix gekostet und waren Alteisenhaufen die hier in Deutschland nur kopfschüttelnd abgelehnt wurden weil die arbeiten in USA auch nur halbherzig ausgeführt wurden und werden…gefahren hab ich sie trotzdem und meine Welt war in Ordnung weil es einfach nur Spaß macht! Inzwischen sind begehrte Jahrgänge so abartig teuer geworden das ich auch hier auf gar keinen Fall das Geld dafür ausgeben würde. Beispiel 1968 Dogde Charger hat in den 90er Jahren 5000 DM!!! In einem guten fahrbaren Zustand gekostet….heute bekommt man für 40000Euro nur Kernschrott der vom Rahmen an aufgebaut werden muss…also gehen da nochmal 40000€ rein bevor das Ding überhaupt wieder fährt…wer, aus welchem Grund auch immer, unbedingt so ein Auto besitzen und fahren möchte, wird also dieses Geld dafür ausgeben…alle anderen träumen weiter davon und werden es niemals besitzen.
Ich für meinen Teil habe seit langer Zeit die Amikarre die ich immer haben wollte (keinen Dodge Charger ), der ist laut Gutachten Zustand 2+ und wurde nie restauriert, nur „am Leben erhalten“.
Und wir sind froh und glücklich damit, genau so wie mit dem Fiat 500 in einem nicht so guten Zustand…es soll doch Spaß machen die Autos zu fahren, egal ob durch Dreck ( natürlich kein Winterbetrieb wegen Salz) oder Regen…ohne sich Gedanken darüber zu machen ob wieder grad eine neue Macke beim Parken durch freundliche Mitmenschen oder ein Steinschlag dazu gekommen ist und ich mich ärgere weil der perfekte Zustand nicht mehr ganz so perfekt ist…
Viele liebe Grüße Kirsten

Wie ist eure Meinung dazu? Was darf ein solider 500er mit Zustand Note 2-3+ & deutscher Zulassung kosten, bzw was würdet ihr wirklich ausgeben wollen ?

Je nach Modell natürlich..



Angesichts der Liebe und Zeit die es verlangt sind 15000-20000 eigentlich angesagt aber wohl nicht zu bekommen
Im Nachbardorf ist Grade eine in hellblau für ca 6500,- in gute Hände abzugeben .
Bei den Spaßfaktor das 5 er , besonders bei größeren Herz , müsste er als Suchtmittel eigentlich 30-40000 Kosten .
Bei besonderen Änderungen die heute nicht mehr möglich sind vielleicht noch mehr .
Wenn Herr oder Frau X aus guten Haus für einen 5 er in 1+ aus einen Nobelschuppen 100000,- zahlen
wieso nicht , das wird auch für VW Käfer verlangt bei einigen Händlern ..

Andere kaufen dafür eine " Stereoanlage ".
Hatte sich nicht grade eine gebrauchte Fliegerkappe für 800000,- ersteigert ..
.Was hat der 126 von forrest gump gebracht ? OK wurde gespendet !!!! Danke Tom ...

Eben der links ist schon mal Schweizer, bei dem ist bei Genauigkeit eh Hopfen und Malz verloren.

Und dem, mutmasslich echten, Italiener hab ich mal zugesehen mit welcher Hingabe er beim finish war.
Immer wieder geschliffen, gefühlt, geguckt, repeat.