Gewissensfrage: Stauchbuchsen tauschen oder nicht

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    • Ich komme einfach nicht darauf, für was diese Nut auf einer Seite des Abstandrings gut sein soll?

      Ich habe nun neue Abstandsringe besorgt, und auch da sind auf der einen Seite diese Nuten eingedreht.
      Auf beiden Seiten sind Phasen (sicher dafür, dass die Dichtlippe des Wellendichtrings nicht beschädigt wird). Nur zu welcher Seite soll die Seite mit der Nut? Radlager oder Ruckdämpfer?

      Alle gebrauchten Abstandsringe sind mal so, mal so montiert gewesen (sieht man ja gut an den Laufspuren der Wellendichtringe und auch am Rostansatz).......also hat man (und auch ich) sich noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht wie herum der Abstandsring montiert werden sollte.

      Keiner eine Idee?
    • Auf dem Ring dreht sich doch nichts. Also müsste es egal sein.
      Bei meinem 5 Gang Getriebe benötigte ich einen Distanzring den ich dann aus einem alten Kugellager gewonnen habe. Vielleicht fragt sich da auch irgendwann mein Nachfolger wieso der Ring diese umlaufende Nut hat ?( ...... Bestimmt wird das dann für ein erleichtertes Abarth Tuning Teil gehalten :D
    • Ich nehme auch an, dass es egal war/ist/sein wird, welche Seite zum Lager oder zum Ruckdämpfer montiert wird. Der Druck auf den Ring wird ausreichend verteilt.
      Nur gilt für mich auch hier der Grundsatz, dass Fiat wohl kaum einen zusätzlichen Produktionsschritt gemacht hat wenn es nicht unbedingt wichtig/nötig gewesen wäre.

      Fertigungsbedingt könnte die Nut schon sein.....aber ich komme nicht drauf wieso/für was. Der Ring ist doch prima zum spannen. Innen wie außen.

      Am besten ich baue die Ringe in Zukunft auf einer Achsseite so und die andere Seite andersrum ein. Dann hab ich nur einen Fehler gemacht :D
    • Udo500 schrieb:

      thilo schrieb:

      Schleifgeräusche
      die entstehen wenn das Ankerblech mit dem Asphalt kontakt aufnimmt......

      hab das selbst noch nicht gehabt, aber das sollte man eigentlich gut hören können.
      Also da bin ich ja froh, dass ich nur das Rad, nicht die Trommel verloren habe. So konnte ich zumindest noch Bremsen (obwohl kaum notwendig).

      Die leichten "Schleifgeräusche" waren aber tatsächlich zu hören ... landesweit.


      Zum Thema neue Buchse, oder nicht:

      Beim Ersteinbau muss die Buchse gestaucht werden um das gewünschte Lagerspiel einzustellen - Soweit sind sich ja hier alle einig - Dazu wird solange eine enorme Kraft benötigt, bis die Hülse beginnt einzusacken. Dieser Punkt ist recht gut spürbar: Die Verschraubung wird "weich". Fiat spricht von 300Nm? Ob das reicht, oder zu wenig ist hängt stark von der Buchse ab.

      Nach dem ersten Anstauchen lässt sich die Buchse mit deutlich weniger Kraft / Drehmoment an der Mutter weiter verformen. Hier sollte dann das Lagerspiel / der Rollwiderstand geprüft werden. Weiterhin mit 300Nm anziehen (bei einer gestauchten Buchse) sind definitiv zu viel, aber auch nicht unbedingt sofort tödlich für die Lager, solange Ihr damit nicht rumfahrt. Ihr solltet halt den Rollwiderstand entsprechend verringern (Mutter lösen und vernünftig anziehen). Hierbei hilft dann die (auch unten erwähnte) "Federwirkung" der Buchse.

      Egal wie, das Endmaß zwischen den Lagern wird zunächst durch das sehr hohe Moment eingestellt. Aber, wie auch schon vorher in Thread erwähnt, verhält sich die Buchse anschließend wie eine Feder. Soll sie auch! Die Buchse wird, bevor sie sich bleibend verformt, im elastischen Bereich des Stahls verformt und drückt mit dieser Kraft die Innenringe nach außen. Die von der Mutter, über das Gewinde eingeleitete Kraft wird somit zu großen Teilen in der Buchse aufgenommen und nur relativ geringer Querkräfte müssen im Lager übertragen werden. Sinn der Sache: Die Spannkraft zwischen Mutter und Achse ist relativ hoch, die Belastung für das Lager allerdings recht gering. DIESE Spannkraft hält die Mutter, nicht der Splint, oder die Kerbe. ... wenn alles passt!

      Die Frage, die sich immer noch stellt ist: Soll ich bei alten Lagern die Buchse nun tauschen, oder nicht?

      Jein. Leider nimmt die Buchse bei der gewünschten Verformen auch Schaden. Lösen - Festziehen - Lösen - Festziehen? Die Buchse verhält sie im Prinzip wie nen Stück Blech. 1x Abkanten ist in der Regel ok. Das gekantete Blech (auch im elastischen Bereich) wieder und wieder hin und her biegen? Wenn Du Pech hast brechen die bei der Erstverformung entstandenen Risse und das Blech (oder eben die Buchse) versagt ihren Dienst.

      Könnte man sagen: Generell neu (inkl. Simmerring). Leider kann man auch beim ersten Einbau viel falsch machen. Auch werden die Buchsen nicht besser. Ob das nun wirklich ein Vorteil ist?

      Ich persönlich habe es immer so gehandhabt:
      Vor der Entscheidung neue Buchse einbauen oder alte drinnen lassen habe ich das Lager etwas überspannt (etwas fester gedreht bis sich das Rad merklich schwerer drehen lies). Danach habe ich die Mutter wieder leicht entspannt. (Sollten aber immer noch ein deutliches Drehmoment für nötig sein, also die Mutter auch wirklich fest sitzen. Fiat spricht von 50Nm, oben wurden 100Nm in den Raum gestellt)

      Fall 1: Das Lager lief genauso leicht wie vorher und die Mutter sitzt fest = Buchse ist i.O. Sie hat sich elastisch verformt und beim Lösen wieder "entspannt"
      Fall 2: Die Mutter sitzt recht locker, bzw. das Lager läuft bereits bei geringem Anzugsmoment zu schwer = Buchse ist zu weich/ist weiter abgesackt und muss neu, da die "Federwirkung" nicht mehr gegeben ist.

      In den meisten Fällen war der Austausch übrigens nicht notwendig, weil sich das Lagerspiel präzise einstellen lies und das dafür benötigte Drehmoment tatsächlich bei (im Arm geschätzten) 70 - 100 Nm lag, die Mutter somit ordentlich fest war.

      Zwei Sachen sind aber wohl klar:
      - Wenn bereits bei 20 oder 30Nm das Lager anfängt schlechter zu laufen, dann ist die Buchse definitiv im Arsch. DAS reicht nicht um die Mutter dauerhaft an ihrem Platz zu halten und kann richtig böse enden.
      - Wenn Ihr neue Buchsen einbaut und das Spiel des Lagers ist zu groß (oder auch zu eng) zerlegt es sich in kürzester Zeit. In der Folge habt Ihr ähnlichen Mist am Haken. Mit ein wenig Pech kann sich auch da die Achse recht spontan vom Fahrzeug trennen, wenn auch vielleicht nicht vollständig. ... Und Ihr hört das vermutlich etwas früher, trotz Sportauspuff, und könnt noch anhalten, weil der Ruckdämpfer, mit etwas Glück, den Kram noch einige Zeit am Wagen hält und das Gelumpe nicht sofort blockiert.
    • Nachtrag Ring:

      Wenn die Fläche i.O. ist hätte ich die Nut zum Lager hin eingebaut. So habe ich viel Anlagefläche zum weichen Ruckdämpfer. Dem harten Innenring vom Lager dürfte das egal sein. Auch ist es bei Schrägkugellagern / -Rollenlagern in der Regel immer gewünscht die Kraft möglichst mittig einzuleiten. Wenn die Anlagefläche natürlich deutlich angegriffen ist, wäre ein Einbau verkehrt herum bestimmt die bessere Wahl. Da würde ich aber doch nach einer gewissen Zeit mal die Mutter nachziehen, gerade bei neuen Ruckdämpfern. Bei der geringen Anlagefläche könnte das Alu vom Ruckdämpfer schon absacken.
    • Wenn ich das alles so lese, kommt mir der Gedanke, ob das nicht besser und sicherer wäre, wenn ich eine Buchse drehe und Einstellscheiben besorge.
      Nur in welchen Stufungen? Meist gibt es sie nur in Zehntel-milimeter.
      Hat das mal jemand mit Scheiben probiert?
      Grüße
      Jürgen
    • steyr-martin schrieb:

      ..........Drehmoment tatsächlich bei (im Arm geschätzten) 70 - 100 Nm lag, die Mutter somit ordentlich fest war...........................
      Ich habe immer mit 100 NM mit Drehmoment Schlüssel angezogen, "bei richtig eingestellten lagern wohlgemerkt", wenn einer sagt die Mutter fliegt dann weg,
      dann macht er etwas grundlegendes falsch.
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    • juergen schrieb:

      Wenn ich das alles so lese, kommt mir der Gedanke, ob das nicht besser und sicherer wäre, wenn ich eine Buchse drehe und Einstellscheiben besorge.
      Nur in welchen Stufungen? Meist gibt es sie nur in Zehntel-milimeter.
      Hat das mal jemand mit Scheiben probiert?
      Grüße
      Jürgen
      Also ich hab mal vor Jahrzehnten gelernt, dass jede Fuge / Trennstelle die Festigkeit der Schraubenverbindung negativ beeinflusst. ...kann man sogar nachrechnen.

      1. Wie lange wolltest Du fummeln?
      2. Bist Du Dir sicher, dass sich das Lager nicht noch setzt (Fett wird verdrängt...)

      @Klaus: Ich hab nur versucht den technischen Hintergrund, den Sinn, die Idee der Stauchbuchse in Worte zu fassen.

      Mir persönlich wäre es lieber jemand zieht die Mutter mit 100Nm an, auch wenn sich dann das Rad nicht mehr vernünftig dreht, als derjenige verbaut neue Buchsen mit den vorgegebenen 300Nm und die Lager sind locker, oder gleich im Arsch. (Rad verloren? Übrigens gerade vor ein paar Tagen einer Bekannten aus Süddeutschland passiert und da war nen Profi dabei)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von steyr-martin ()

    • Hallo Martin,
      ja, etwas Zeit braucht man dazu.
      Ich habe das so bei meinem MG Roadster an der Vorderachse gemacht. Die Distanzierung hat pro Seite ca. 1/2 Stunde gedauert.
      In 40 000 km hat sich da nix gesetzt.

      Aber meine Frage war, ob das schon mal jemand gemacht hat und darüber berichten will.
      Gruß
      Jürgen
    • juergen schrieb:

      ...
      Ich habe das so bei meinem MG Roadster an der Vorderachse gemacht. ...
      Aha. Nun gut. Bei Hecktrieblern stellt sich das Problem an der Vorderachse (Achse, nicht Welle) normalerweise zwar nicht, aber gut.

      Nebenbei: Ich hatte zwar auch nie ein Problem mit der Fiat-Hinterachse (egal ob neue oder alte Stauchbuchsen - hab sie eben dann getauscht wenn sie Grütze waren), bin aber wenn ich das so lese doch froh, dass ich so nen österreichisches Billigplagiat gekauft habe ^^ Scheint ja inzwischen ein echtes Thema zu sein. Daher: hört auf den Rat der "aktiven" Fiat-Fahrer. Meine Erfahrungen sind halt auch schon 20 Jahre alt. Und wenn Klaus heute sagt: "Immer neu", dann wird das wohl seinen Grund haben.
    • die letzten Buchsen die ich erwischt habe konnte man nicht stauchen

      hab die Gewinde aus den Muttern gerissen (gefühlt 300Nm +)

      die waren deutlich dicker wie originale.

      musste ich erst dünner drehen, dann ging es problemlos

      also wenn neu, vorher mal nachmessen.
      erspart den wieder Ausbau, die schmiererei mit dem Fett und der Simmerring braucht beim unnötigen Ausbau auch nicht leiden

      (das waren keine billigen Lagersätze, kommt halt immer drauf an was die in die Schachtel werfen,
      auf den Lagern steht drauf welcher Hersteller, bei der Buchse hilft nur messen....)
    • juergen schrieb:

      Wenn ich das alles so lese, kommt mir der Gedanke, ob das nicht besser und sicherer wäre, wenn ich eine Buchse drehe und Einstellscheiben besorge.
      Nur in welchen Stufungen? Meist gibt es sie nur in Zehntel-milimeter.
      Hat das mal jemand mit Scheiben probiert?
      Grüße
      Jürgen

      Genau so eine Distanzbüchse habe ich mir für meinen Topolino für das Differenzialgetriebe angefertigt.
      Ist so aufgebaut wie unsere Hinterachse im 500.
      Das war wirklich ein Anpassen mit viel Aufwand, ( rein, raus, wegen den Kegellagern)
      Dort war es möglich, weil nicht der Quetscheffekt sein muss. Es waren Distanzscheiben eingebaut, die sahen aber durch das eine verschlissene Lager zerquetscht aus.
      Aber bei unserem Hinterlager sehe ich NUR die Möglichkeit mit den Stauchbüchsen.
      So bist du auf der sicheren Seite.