Zug ins Nirgendwo

Vor etlichen Jahren hatte ich eine leere Batterie in meinem 500D und er startete nicht.
Ich den Handgashebel gezogen, Tür auf,geschoben, den 2 ten Gang reingeklopft und er
sprang tatsächlich an. In dem Moment kam mir die Tür ins Kreuz und ich ging zu Boden.
Dort liegend konnte ich beobachten wie der Fiat Geschwindigkeit aufnahm und gegen einen
Baum krachte.

Hättest Du doch bloß rückwärts angeschoben!!!

Als ich Ende '86 zum Studium nach Hannover zog, wurde der Winter richtig kalt und hatte einige schneereiche Tage. Da die Straßenreinigung in Hannover bekanntermaßen besonders effektiv arbeitet, war eines Morgens meine Knutschkugel rundherum von Schneehaufen umgeben (Ok, die Anwohner hatten beim Bürgersteig raumen auch mitgeholfen). Ich kam jedenfalls nicht mit dem 500er auf die Straße. Also Motor an, warmlaufen lassen, dabei Eiskratzen dann per Handgas die Drehzahl erhöhen und den ersten Gang rein. Die Hinterräder drehten fröhlich vor sich hin. Ich aus dem Wagen 'raus und durchs geöffnete Fenster geschoben. (Hannoveraner sind generell zurückhaltend - deshalb standen die Passanten nur gaffend dabei und packten nicht mit an) Langsam fraß sich das automobile Wunder durch den Schnee und landete auf der Straße. Tür auf, einsteigen und gelangweilt davon eilen - Gaffer, ich brauchen Eure Hilfe nicht, ich habe ein geniales Auto(chen) unter'm Arsch!

(Das gleiche habe ich wenige Wochen später nochmal mit Papis 6-Ender gemacht - allein im Rückwärtsgang aus dem Graben wuppen. Das ging schief, wie bei MacDuesi. Papi mußte sich eine neue Tür kaufen. Die war nämlich offen geblieben (damit ich schneller rein kann...) und hatte sich an einem Baum verfangen.

so im Schlamm stecken bin ich nie geblieben,
aber zum Anschieben hab ich nie Handgas gebraucht.
Anschieben, 2ten Gang reinklopfen und reinhüpfen oder wieder rausdrücken
und Auto abbremsen.

Ich auch nicht - nur im Schnee...

Aber einen hab ich noch: der Handgaszug nützt nichts, wenn der Gaszug reißt! Mir ist mal der Gaszug im Winter auf dem Schnellweg gerissen. Handgas gezogen - nix passiert... Mist! Also anhalten, nach hinten und Standgas auf Max. vorsichtig einkuppeln und erstmal weg von der Schnellstraße. Vorsicht - runterschalten geht nicht wirklich, da unsynchronisiertes Getriebe! 2 Meter Paketband haben dann weitergeholfen: am Drosselklappenhebel befestigt, außen zum Fahrerfenster gelegt und mit der Hand gezogen konnte ich dann die 100 km nach Hause fahren. Brrrr. war das kalt!!! Die Blaufärbung der "Gas"-Hand hat sich einige Stunden später auch wieder gelegt...

Einfacher (und wärmer) geht's, wenn man in solch einem Fall den Chokezug aufs Gas umklemmt. Dann hat man ausschließlich Handgas mit dem linken Hebel.

Ja das stimmt! Aber ich muß zugeben, dass ich damals gar keinen Chokezug hatte...
Gestartet wurde bei wirklich kalten Temperaturen von hinten bei von Hand gedrücktem Choke und mittels von Hand gezogenem Starterseil... Sah bestimmt genauso interessant aus, wie wenn ich mit einer Kurbel gestartet hätte. Als der Gaszug erneuert werden mußte, hab ich das dann doch gleich mit erledigt.

Der Zug macht aus Fiat Sicht durchaus Sinn. Habe mal bei einer längeren Autobahnfahrt den "Tempomat" benutzt. Als ich dann auf einen Parkplatz rollen wollte, habe ich wie immer die Kupplung getreten und den Gang rausgenommen......... Da währe mir der Motor fast durch die Haube geflogen und Fiat hätte eine neue Maschine oder Auto verkauft.
Wenn der Zug vom Kuplungspedal wieder auf null gezogen würde, dann währe es sinnvoll.