Riefen im Zylinder!

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    • Riefen im Zylinder!

      Hallo zusammen,

      ich bräuchte dringend euren Rat. Ich habe heute meinem Zylinderkopf abgenommen, da ich die Stößelrohre neu abdichten wollte. Hierbei sind mir mehrere Riefen im hinteren Zylinder aufgefallen (siehe Bild). Die Riefen laufen mittig auf Seite der Nockenwelle. Sie sind mit dem Fingernagel deutlich spürbar. Ansonsten sind mir keine weiteren Schäden aufgefallen.
      Was haltet ihr davon? Soll ich den Motor wieder zumachen oder besteht hier dringender Handlungsbedarf?
      Woher könnte der Schaden kommen?

      Der Motor ist seit dem Neuaufbau gerade einmal 200km gelaufen. Es handelt sich um einen 650ccm Motor auf Basis eines 600er Blocks. Die originalen Zylinder wurden von einem Fachmann aufgebohrt. Ich bekomme also nicht so einfach Ersatz..

      Im voraus schon mal vielen Dank für eure Ratschläge.
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      • Riefen.jpg

        (123,46 kB, 120 mal heruntergeladen, zuletzt: )

    • Der Motor lief soweit eigentlich gut. Er wurde seit dem Neuaufbau gerade einmal 200 km gefahren.
      Bei den ersten richtigen Ausfahrten ist mir dann aufgefallen, dass der Zylinderkopf an den Stößelrohren Öl verliert. Daher wollte ich ihn noch abdichten.
      Was kann das verursacht haben?
      Was passiert schlimmstenfalls wenn ich jetzt weiter fahre?
      Kann man die Zylinder noch retten oder brauche ich definitiv neue?

    • Noch etwas interessantes ist mir gerade aufgefallen.
      Die Auslassventile sehen total unterschiedlich aus.
      Das Ventil des betroffenen Zylinders (links) sieht viel heller aus und hat weniger Ablagerungen.
      Kann sich das jemand erklären?
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    • Du solltest auf jedenfall den Zylinder abziehen und dir den Kolben ansehen. Für mich sieht das auf dem Bild wie ein Kolbenklemmer oder Kolbenfresser aus.

      Da Zylinder 2 auch der Zylinder ist, der gewöhnlich eher zu fressen neigt, vermute ich, dass das Laufspiel zu eng gewählt wurde.
      Wenn dir jemand den Zylinder gehohnt hat, der im speziellen keine Erfahrung mit Giat 500/126 Motoren hat, so wird er ein Laufspiel im Bereich von vermutlich 4-6/100 mm gewählt haben. Ähnlich steht es auch im originalem Reparaturhandbuch.

      Leider sind dies aber Werte, die praktisch einfach nicht funktionieren. Ab 8, besser um 10 hundertstel mm Kolbenlaufspiel funktioniert es.

    • So, habe den Motor jetzt weiter zerlegt.

      Beim Ölablassen sind mir einige Späne im Öl aufgefallen.
      Einer der Kurbelwellenstopfen ist halb raus, ansonsten keine Schäden an der Kurbelwelle erkennbar.
      Die Pleuellagerschalen haben zum Teil unschöne Riefen.
      Die Kolben sehen soweit ich es beurteilen kann noch ganz gut aus.
      Ansonsten bisher keine weiteren Auffälligkeiten und kein Hinweis darauf woher die Späne kommen.

      Der Motor wurde vor vielen Jahren von einem ausgewiesenen Fiat-Fachmann aufgebaut (Herr Obara).
      In den Unterlagen die ich zusammen mit dem Motor bekommen habe, ist ein Laufspiel von 8/100 angegeben.
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    • Erstmal vielen Dank für eure Einschätzung.

      Ich überlege gerade wie ich denn jetzt sinnvollerweise weiter machen soll.
      Ich möchte den Motor so schnell wie möglich wieder aufbauen.
      Da die Zylinder vermutlich Schrott sind, brauche ich natürlich Ersatz.

      Gibt es irgendwo 650 Zylinder die auf den 600er Block passen?
      Oder muss ich den Block aufspindeln lassen und 650er Serienzylinder einsetzen?
      Ist die Bauhöhe dann korrekt oder brauche ich mit eine Distanzplatte unter den Laufbuchsen?

      Sieht jemand noch andere Optionen?
      Oder kann man Zylinder und Kolben vielleicht noch retten?

      Bin für alle Vorschläge und Anregungen dankbar!

    • Mal eine ganz andere Frage: Wurde der Motorblock mal gestrahlt? Sand oder Glas? Für mich sehen die Schäden nach Schmutz aus. Bei den Pleuellagern ausgehend von den Schmierbohrungen. Bei den Kolben eher am Schaft.. Wie siehts wohl bei der Oelpumpe aus?
      Wenns am Schmutz liegen würde, wären neue Zylinder/Kolben auch wieder gefährdet.

    • Wenn man vom äußerlichen Eindruck ausgeht, kann ich ausschließen dass der Block gestrahlt wurde. An manchen Stellen hängt da noch der Dreck von Jahrzehnten dran. Eventuell könnte über Ölwanne und Ventildeckel (Guss) etwas in den Motor gelangt sein.
      Ich werde später mal den Steuerdeckel abnehmen und nach der Ölpumpe sehen.

    • Wie groß ist die Öffnung bei dem Stopfen in der Kurbelwelle? Da wird ein Teil des Öldrucks entweichen. Sind die Laufspuren in den Pleuellagern tief?
      VG
      Achim
      Nobody is perfect ^^
      Und wenn Du meinst, kleine Dinge können nichts bewirken,
      dann hab mal eine Mücke nachts im Zelt 8o .
      (aus der Zeitung)

    • Am Stopfen klafft ein Spalt von ca. 1,5mm. Die Öldruckkontrollleuchte ging bei warmen Motor im Leerlauf an der Ampel an und mit Drehzahl sofort wieder aus. Ich glaube daher nicht das mangelnder Öldruck das Problem war.
      Die Riefen in den Lagerschalen sind ziemlich tief. Man bleibt mit dem Fingernagel richtig hängen. Die Kurbelwelle sieht OK aus.
      Ich hab dem Motor extra einen externen Ölfilter spendiert und verstehe daher nicht wirklich wo jetzt die Partikel herkommen.

    • Wie, am Stopfen klaft ein Spalt von 1,5mm, da tritt doch das Öl aus. X/
      Ich denke die Laufspuren sind noch nicht so schlimm, du kannst die Zylinder mal ohne Kolben verbauen und unten den Durchmesser messen, sollte es da enger als 77,00mm sein solltest du die Zylinder verbaut mit einer Honbrille honen lassen.
      Ansonsten, wenn der Block gestrahlt wurde, alle Ölbohrungen öffnen und mit Bürsten und Reinigungsmittel penibel reinigen.
      Ein Korn macht den kompletten Motor kaputt.
      Normal wird der Motor aufgespindelt, damit du Serienteile verbauen kannst.
      Du siehst ja selber wie es mit der Ersatzteilversorgung bei Sonderteilen ist.
      Wie sieht das Nockenwellenlager aus?
      LIFE IS SHORT
      Eat dessert first!