Vergasersockel verölt und Laufunruhe

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    • Vergasersockel verölt und Laufunruhe

      Hallo zusammen,


      ich (Kai, 32) bin ganz neu hier im Forum und habe mich die Tage schon einmal durch ein paar Themen gelesen und bin froh hier so viel geballtes know-how gefunden zu haben. Insofern erstmal ein Hallo von meiner Seite :winke:


      Ich habe schon lange ein Auge auf den Fiat500 geworfen und habe mir nun auch endlich einen angeschafft. – bin aber damit auch noch absoluter Neuling, wenn ich in der Vergangenheit auch schon viel an anderen Autos geschraubt habe. Nun habe ich direkt einmal eine Frage, wo Ihr sicherlich ein paar Ratschläge zu habt. Aber zunächst ein paar Infos zu meinem 500L, Typ 110F, Erstzulassung: 04/1970, Hubraum 499,5 ccm, 18 PS.

      Der Wagen stand nun gut ein halbes Jahr, hat jetzt aber TÜV und auch ein neues H-Gutachten mit Bravur bestanden. Motor lief im Stand sehr ruhig und gleichmäßig. Ich habe Ihn dann rd. 80 Km zu mir überführt, hatte unterwegs keine Probleme. Am Ankunftsort war der Motor dann sehr ölig, was ich aber aufgrund der Standzeit zu verzeihen wusste. Der vorherige Besitzer hatte auch nochmal Öl nachgefüllt und so glaube ich - war es einfach zu viel. Das Öl schien über die Kurbelgehäuseentlüftung in den Ansaugtrakt gesaugt worden zu sein. Also alles sauber gemacht Ölstand war nun genau zwischen Min und Max. Motor gestartet und rd. 5-7 Minuten laufen gelassen, kein neuer Ölaustritt und auch kein Öl im Luftfilter.

      • Ich habe dann nach 24H Standzeit Öl am Sockel des Vergasers (Bild 1) festgestellt. Ist das normal/schlimm oder ggf. noch Nachwirkungen von der vorherigen „Ölung“?
      • Bei der Kontrolle aller Verschraubungen fiel mir dann auf, dass die hintere lange Schraube (siehe Bild 2 – Bitte die zwei Muttern darauf ignorieren) oben am Vergaser am unteren Ende nicht mehr so richtig fest greift, habe sie nun aber mit einer selbstsichernden Mutter fixieren können. Meint ihr das ist ok und ich kann das erst einmal so lassen?

      Ansonsten sprang der Motor auch nach der Überführung und Reinigung etwas holprig an, lief dann aber mit leicht erhöhter Standgasdrehzahl wirklich gut. Lediglich nach 5 Minuten fing er 1-2 an sich zu verschlucken und ging dann leider auch aus. (Startete aber auch wieder) Auch beim absenken auf normalen Leerlauf fing er an etwas unruhig zu laufen und ging fast aus. Die Laufruhe (im Lerrlauf/niedrigen Drehzahlen) scheint also nun über die Strecke etwas abhanden gekommen zu sein. Habt Ihr eine Idee bzw. einen Vorschlag was ich mir mal näher anschauen sollte bzw. checken könnte?


      Ohje, gerade neu und direkt so viel Text - sorry und vielen Dank vorab :/ :winke:
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    • Ich würde erst einmal eine kleine Wartung durchführen:
      Zündung einstellen
      Ventilspiel einstellen
      Vergaser einstellen

      Wenn du beim Vergaser bist, solltest du auch die Standgas- und die Hauptdüse mal raus nehmen und durchblasen.
      Bitte noch keine Teile austauschen! Neuteile machen oft mehr Probleme als alte. Also nur austauschen, was wirklich defekt ist.
      Wenn das alles fertig ist und keine Probleme bereitet hat bzw. zu erkennen waren sollte der Motor einwandfrei laufen.

      Der lockere Stehbolzen wird dir langfristig raus fliegen. Da wird das Gewinde im Vergaserdeckel kaputt sein. Kann man mit einem Helicoil-Einsatz reparieren.

      Das mit dem Öl solltest du beobachten. Im Leerlauf kommt oft kein Öl, sondern erst bei höheren Drehzahlen. Kann eine defekte oder verrutschte oder zu locker angezogene Ventildeckeldichtung sein oder auch ganz viel anderes. Wenn das leck nicht einwadfrei lokalisierbar ist hilft nur reinigen, mit Mehl pudern und dann laufen lassen und beobachten, wo das Mehl sich zuerst verfärbt.
      All parts must swim in oil :roll:
    • Holpriger Leerlauf kann auch von einem undichten Vergaserfuß kommen.
      Zum Test kannst du mit Bremsenreiniger an den Fuss sprühen.
      Wenn der Motor daraufhin sofort aus geht oder die Drehzahl erhöht, ist da was undicht.
      Nicht auf die Drosselklappenwelle, dort ist es normal wenn sich die Drehzahl ändert.
      Die ist bei alten Vergaser immer undicht.
      Ölproblem ist dem kleinen leider in die Wiege gelegt worden.
      Oft wie Klaus schon geschrieben hat, ist die Ventilhaube der Verursacher.
      Mit der Intelligenz ist es ja so:
      Entweder man hat sie, oder man weiß gar nicht , dass sie einem fehlt.
    • klasse, vielen Dank für die Tipps und die schnellen Antworten. Dann habe ich erst einmal einen roten Faden für das weitere Vorgehen.
      Ich werde die einzelnen Punkte mal durchführen. Danke auch für die Verlinkung.
      Ich gebe dann natürlich eine Rückmeldung, wie das Ergebnis ist :thumbup:

      Viele Grüße
    • Hallo zusammen,

      also ich habe all die v.g. Dinge nacheinander ausgeführt und am Ende lief er wirklich gut.
      Insofern hat das eine Menge gebracht. Falschluft zieht er auch nicht am Vergaser, das habe ich getestet. Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung :)
      Nun habe ich aber noch 3 Fragen :D :

      1. Ist es normal, dass der Benzinfilter mal mehr und mal weniger Luft im Inneren hat und dass (einige wenige) Luftbläschen von der Tankseite darin aufsteigen?
      2. Gibt es auch Anlaufstellen hier im Forum über die man einen generalüberholten Vergaser bekommt? Ich habe einen Weber 26 IMB 10 verbaut und habe mir nun überlegt, dass ich auch in das Thema mal tiefer einsteigen möchte. Sprich, ich würde mir gern einen analogen kaufen, zerlegen und wieder zusammenbauen + dann ggf. auch im Austausch umrüsten. (Dann hätte ich auch gleich das Thema mit dem Stehbolzen erledigt)
      3. Gibt es eine Aufstellung, welche Teile / Ersatzteilsätze man für den kompletten Vergasertausch sonst noch braucht (Dichtungen etc.)

      Besten Dank vorab für Eure Hilfe :winke:
      Kai
    • Kailer schrieb:

      1. Ist es normal, dass der Benzinfilter mal mehr und mal weniger Luft im Inneren hat und dass (einige wenige) Luftbläschen von der Tankseite darin aufsteigen?
      Zu 1.: Das ist normal, weil es ist ja kein Vakuum im Tank gibt.
      Zu 2.: Einfach mal Fragen unter der Rubrik: "Teile/Zubehör-Suche", wenn keiner was hat, es gibt gerne mal welche bei Ebay/Ebay-Kleinanzeigen
      Zu 3.: Hier z. B. gibt es komplette Dichtungssätze, wenn Du nicht weisst, was Du genau brauchst:

      webshop.fiat500126.com/de/benz…ser/vergaser-rep-saetze/1

      Gruß Michael :winke:
    • Kailer schrieb:

      ...2. Gibt es auch Anlaufstellen hier im Forum über die man einen generalüberholten Vergaser bekommt? Ich habe einen Weber 26 IMB 10 verbaut und habe mir nun überlegt, dass ich auch in das Thema mal tiefer einsteigen möchte. Sprich, ich würde mir gern einen analogen kaufen, zerlegen und wieder zusammenbauen + dann ggf. auch im Austausch umrüsten. (Dann hätte ich auch gleich das Thema mit dem Stehbolzen erledigt)...
      ich habe einen 26 IMB 10 zu verkaufen. Bei interesse bitte PN.
    • Hallo,
      zu 1: Wenn im Benzinfilter wenig Sprit ist dann ist er sauber - ist er voll Benzin ist er auch am Ende seiner Fitermöglichkeit, also voll Schmutz.
      Auch steigen immer einige Luftbläschen in der Spritleitung auf die aber durch den Vergaser abgeschieden werden - eine Gegenmaßnahme ist , den Benzinschlauch gegen einen undurchsichtigen zu tauschen :gigagrins:
      zu 2: Siehe cusi1988
      zu 3: Wenn du deinen Vergaser demontierst siehst du auch was alles für Dichtungen verbaut sind - bei Bestellung bei unseren Händlern kann man dann auch gleich vergleichen. Sinnvoll ist es gleich mehrere Dichtungen zu bestellen.
      Von unten nach oben >
      Dichtung zwischen Zylinderkopf und Vergasersockel sieht ähnlich aus als hätte einer eine Mickey Mouse ausgeschnitten.
      Oberhalb kommt das Isolierstück, auch Tropfblech oder Bakelitstück genannt.
      Zwischen dem Isolierstück und dem Vergaser ist eine Dichtung, oval mit großem Loch in der Mitte und zwei kleineren Löchern links und rechts.
      Dann kommt die Vergaserdeckeldichtung - etwas "unförmig" mit vielen Löchern.
      Und oberhalb, zwischen Vergaser und "Ansaugschnorchel" noch eine rechteckige Dichtung, ebenfalls ein gößeres Loch in der Mitte und zwei kleineren Löchern in den Ecken.
      Manchmal hat auch das Kaltstartbeschleunigergehäuse (Choke) eine Dichtung, auf die kann aber auch verzichtet werden.

      Keine Panik vor dem Zerlegen dieser Vergaser. Jedes Teil passt nur an seinen angestammten Platz!
      Ein bisschen Sorgfalt, Notizen und Überlegung und schon bist du ein Profi auf diesem Gebiet......... :thumbsup:
      Hab ich was vergessen? Ich hoffe nicht!
      Also, ran an den Versager.

      PS: hab doch was vergessen:
      1. O-Ring in/an dem Leerlaufdüsenstock
      2. Eventuel ein O-Ring in/an der Leerlaufgemischschraube.

      Dazu hab ich noch was im 126' Forum geschrieben: 126forum.de/Fiat-126/9190-verg…en-und-zusammenbauen.html
      Ich glaube aber dass man dies nur ansehen kann wenn man dort angemeldet ist.

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