Karosserie Entlacken und Entrosten

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Karosserie Entlacken und Entrosten

      Hallo wollte mal Fragen was das beste ist die Karosserie zu Entpacken und Entrosten? Was haltet ihr vom Sandstrahlen? Oder was würdet ihr vorschlagen?
      Mfg Pazzini
    • Guten Morgen.
      Ich nehme an, dass "entpacken" entlacken heissen sollte.
      Dazu würde ich deinen Lackierer befragen. Mir scheint es nicht ratsam die ganze Karosserie komplett zu entlacken, zumindest im Regelfall nicht.

      Mit dem Sandstrahlen wäre ich vorsichtig!
      Alle grössere Flächen könnten / werden ihre Spannung verlieren und beulig... google mal ein bisschen.
      Wenn du das Auto von Grund auf neu aufbauen willst, würde ich mit Eisstrahlen beginnen.
      Dadurch legst du erst mal die ganze Kiste frei, befreist von Dreck und Schmodder der letzten Jahrzehnte.
      Erst dann, so meine ich, kann man entscheiden, wo etwas weggeschnitten, gesandstrhlt, oder wo einfach nix gemacht werden muss.

      Klaus wird gleich sicher noch etwas zu chemischen Tauchbadentlackung, oder so ähnlich , schreiben.

      Gruss
      Dette :winke:
      Das Leben ist viel zu kurz für ein langes Gesicht. :D
      Logbuch Dette
    • Habe mal die Überschrift geändert.
      Ich habe wie Klaus auch mein 500er Chassis chemisch Entlacken lassen.
      Nobody is perfect ^^
      Und wenn Du meinst, kleine Dinge können nichts bewirken,
      dann hab mal eine Mücke nachts im Zelt 8o .
      (aus der Zeitung)
      1. Ok danke für eure Antworten. Naja hab jetzt schon bei ein paar Lackiern gefragt. Will mein Auto komplett restaurieren da er sehr viel rost hat und 41 jahre gestanden ist. Aber jeder sagt was anderes. Einer sagt sandstahlen geht wenn man es vorsichtig macht und ein anderer sagt das ist nicht gut. Und beim Tauchbad haben auch alke eine andere Meinung.
    • Strahlen ist OK, wenn es jemand macht, der mit dem Strahlen dünnwandiger Bleche Erfahrung hat. Nachfolgend ein Beispiel, bei dem die Karosse mit Feinsoda gestrahlt wurde. Der gesamte Unterboden war fett mit Unterbodenschutz zugekleistert und sah nach dem Strahlen sehr gut aus. Rostbehaftete Teile sind mit Feinsoda allerdings kaum blank zu bekommen, da zu wenig Energie eingetragen wird. Das ist beim chemischen Entlacken allerdings auch ein Problem. Man bekommt die Karosse in der Regel entlackt und KTL-tauchgrundiert zurück. Zum Glück sieht man den Rost dann nicht mehr...

      20170830_131220.jpg
      Alle aktuellen Infos zur HEYoPLEX-Zündsteuerung hier downloaden oder hier angucken
      Zündsteuerungen und Zubehör im Shop ansehen und bestellen
    • heydikabel schrieb:

      Rostbehaftete Teile sind mit Feinsoda allerdings kaum blank zu bekommen, da zu wenig Energie eingetragen wird. Das ist beim chemischen Entlacken allerdings auch ein Problem. Man bekommt die Karosse in der Regel entlackt und KTL-tauchgrundiert zurück. Zum Glück sieht man den Rost dann nicht mehr...
      Man sollte chemisch nicht nur entlacken lassen sondern auch entrosten, dann ist das kein Problem mehr wenn die KTL-Grundierung drauf kommt.
      Das chemische Entlacken, Entrosten und KTL-Grundieren hat gegenüber allen Stahlverahren den großen Vorteil, dass auch in den Hohlräumen entrostet wird. Ist allerdings mit insgesamt ca. 3000 € die teuerste Methode.
      All parts must swim in oil :roll:
    • Klaus schrieb:

      Man sollte chemisch nicht nur entlacken lassen sondern auch entrosten, dann ist das kein Problem mehr wenn die KTL-Grundierung drauf kommt.

      In einem anderen Forum schrieb ein gewisser stobi_de zu diesem Thema:

      "Chemische Entrostung ist fast ausschließlich für gut zugängliche Flächen oder für Kleinteile geeignet. Da die chem. Entrostung immer auf Säuren oder Laugen beruht, ist die Entfernung von Resten des Entrosters extrem wichtig, da ansonsten durch Säure/Laugen-Reste die Korrosion wieder verstärkt weitergeht. Falze, unzugängliche Ecken, Hohlräume und alles, was nicht gründlich gespült werden kann, sollten daher tabu sein."

      Dem würde ich mich anschließen. Wie so häufig gilt auch hier, dass man schon sehr großes Vertrauen gegenüber demjenigen haben muss, der solche Arbeiten ausführt.
      Alle aktuellen Infos zur HEYoPLEX-Zündsteuerung hier downloaden oder hier angucken
      Zündsteuerungen und Zubehör im Shop ansehen und bestellen
    • Ich hab unseren Fiffi komplett innen wie aussen mit gebrauchter Kupferschlacke (recht fein) strahlen lassen und war zufrieden.
      Nachteil an der Geschichte ist natürlich der Aufwand mit dem entfernen des Strahlgut´s.
      Dies sollte man nicht unterschätzen.


      Aber wie schon weiter oben geschrieben, kommt es immer darauf an, wie der Ausführende am Fahrzeug arbeitet.
    • Ich hab die ErfJrung, das Strahlgut bleibt in den Spalten hängen umd fördert extrem den Rost.
      Vielleicht ist es durch Fett aufzuhalten. mit Lack und wachs in den Hohlräumen aber nicht.
      Ich hab hier einen Freund, der chemisch entlacken und entrosten lässt.
      Er sucht noch weitere die Ihr Auto behandeln lassen.
      Grund hierfür, ab zwei macht die Firma in Stgt einen Rabatt, so werden beide Autos günstiger.
      Ich denke das wird aber wohl auch um
      die 3k kosten.
      LIFE IS SHORT
      Eat dessert first!
    • Moin,

      habe meinen 500er im Tauchbad in mehreren Gängen wie von Klaus schon beschrieben entlacken,entrosten,vom Unterbodenschutz befreien und schlussendlich grundieren lassen.Danach war beim Endoscopieren-natürlich vor der KTLBechichtung-nix mehr mit der braunen Pest!

      Don C.
    • Entlacken - Erfahrungen mit MG

      Hi, lese hier seit einiger Zeit eifrig mit, da ich einen 500F aus Italien erworben habe - er ist heute angekommen - freu.

      ich hab vor 25 Jahren einen MG Midget aus den Staaten restauriert, dabei habe ich das Auto von innen und außen mit dem Spachtel und Heißluftfön von bis zu 3 cm dicken Spachtelschichten und Lack befreit. Den Lackaufbau hab ich dann bis zum Endschliff selbst gemacht mit schweißbarem 2-K Rostprimer braun, Spachteln (nachprimern), dann Säureprimer als Filler obendrauf. Die Lackierung sah nach 22 Jahren, als ich das Auto verkauft hab noch aus wie neu, obwohl das Auto anfangs einige Jahre als Alltagsauto am Straßenrand geparkt wurde.

      Ich halte die sehr anstrengende Abkratzarbeit aber für die beste Methode, da ich weder die Materialeigenschaften durch das "Kaltschmieden" mit Strahlgut in Richtung weich verändere, noch die (zumindest beim Midget vorhandene) Grundschicht (wahrscheinliche eine Passivierung oder Phosphatierung) stark verletzt habe. Zudem ist es extrem Budget-schonend gewesen zu Studentenzeiten. ;-).
      Rolf
      Nähe Aachen
      Auto 500F Bj 72 aus Italien
      Abarthisiert
      Status: Vorbereitung Vollabnahme
    • Moinsen!
      Dann möchte ich gerne auch meine Meinung bzw. Erfahrung dazu äußern. Ich habe in den 90ziger Jahren zwei Autos totalrestauriert: 1990 den Fiat 500 und 1997-2002 meinen Benz.

      Beim Fiat habe ich wie schon von Elster geschrieben alles mit dem Brenner erwärmt und mit dem Spachtel abgezogen. Danach konsequent sämtliches Blech, was auch nur nach Rost aussah, rausgeschnitten und durch Neues ersetzt. Das war locker 80% des Unterbodens. Danach mit "einfacher" Grundierung konserviert und dann folgte Hohlraumwachs "bis der Arzt" kommt. Ich habe das Zeug nicht nur in die Hohlräume gesprüht, sondern auch mit dem Pinsel auf den gesamten Unterboden, Radkästen usw. Immer wieder mit dem Pinsel sämtliche Falze geflutet. Später dann noch mit der Pistole großflächig drunter gesprüht. Das waren dann in Summe ca. 15 Liter (habe es damals in 10 Liter Kanistern gekauft: Teroson HV 400).
      => Das Ergebnis ist kein Zustand 1 Auto, aber dafür sehr haltbar. Wir nutzen unseren Fiat den Sommer über als Alltagsauto, 1991 bis 1995 sogar ohne Garage vor der Tür stehend, und bis heute ist er rostfrei und ich habe nicht das Gefühl, noch mal bei der Korosserie bei zu müssen.

      Beim Benz war es etwas anders, aber auch hier habe ich mit dem Spachtel und Wärme den alten Schmodder runtergeholt. Leider auch den guten Kautschuk-Unterbodenschutz, aber es waren leider einige Rostnester, die ich sonst übersehen hätte. Auch der konsequente Austausch von Blech mit Rost war gleich, aber dann folge der Unterschied. Die Karosse habe ich Sandstrahlen lassen, aber nur im unteren Bereich, Motorraum, Kofferraum und in den Rahmen (Fenster, Türen, Hauben). Sämtliche größeren Fläche (Haube, Dach, Türhäute) nicht, um den Verlust der Spannung zu vermeiden wie ja schon einige Vorredner geschrieben haben. Der Sandstrahlbetrieb hat die Karosserie dann noch grundiert. (Türen und Hauben zähle ich dabei zur Karosse dazu.) Danach folgte die Abdichtung sämtlicher Falze mit Sikaflex und dann habe ich den Unterboden wieder mit Kautschukunterbodenschutz versehen. Es folgte die Lackierung des gesamten Wagens einschließlich Unterboden. Die Hohlräume habe ich dann wieder mit Teroson HV 400 geflutet (aber diesmal keine 15 Liter).
      => Das Ergebnis war dann ein Wagen in Zustand 1. Ob man das will, steht auf einem anderen Blatt, denn den Fiat nutzen wir ungezwungener.

      Abschließend möchte ich noch anmerken, dass Wachs nur bei Rostfreiheit geht. Wenn noch Rost vorhanden ist, hilft hier Fluidfilm besser, das kricht in den Rost rein. Dazu kann man sich aber sehr gut beim Rostschutzdepot beraten lassen (korrosionsschutz-depot.de/ )

      gruss ricklef