Überholung der Kontaktplatte des Zündschloßes

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    • Überholung der Kontaktplatte des Zündschloßes

      Hallo,
      ich habe gerade die Überholung meines Zündschloßes bzw. der Kontaktplatte davon hinter mir, weil es so extrem heiß wurde, wenn ich mit Licht gefahren bin. Natürlich habe ich die Relaislösung (bzw. Light Booster) eingebaut, damit zukünftig nur noch ein geringer Steuerstrom durch das Schloß fließt. Ich wollte aber sichergehen, dass innen alles ok ist.

      Diese Beschreibung bezieht sich auf die Kontaktplatte des Herstellers "arman & c", so zumindest steht es auf dem Gehäuse. Und ganz wichtig: es geht hier um den Zündanlassschalter links von der Lenksäule (in diesem Fall von einem 500 R für den deutschen Markt, also nix Reimport). Wenn ihr also einen anderen Hersteller habt, dann kann es natürlich abweichen.

      Los geht es mit dem Ausbau: ich meinte es besonders gut und habe das Lenkrad samt der ganzen Mimik ausgebaut, aber das ist völlig unnötig. Einfach die drei Stecker abziehen (vorher dokumentieren, wo welcher Stecker draufgehört, z.B. Notizen und Foto machen) und dann nur noch die beiden Schrauben lösen und schon lässt sich die Kontaktplatte lösen.
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      So sieht das Zünschloss ohne die Kontaktplatte aus:
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      (Auf dem silbernen Ring sind die Buchstaben FR eingeschlagen und dahinter ganz leicht zu erkennen 4 Zahlen eingraviert. Das ist die Schlüsselnummer, die auch auf dem Schlüssel steht.)

      Am besten baut ihr das in der Stellung "Aus" auseinander und merkt euch am Gehäuse der Kontaktplatte die Stellung, damit das Ganze später wieder richtig zusammenpasst. Wobei das Gehäuse der Kontaktplatte hat eine Nase und das Gußgehäuse des Zündschloß hat eine passende Nut. Das passt also nur in einer Stellung, aber man kann das Innere der Kontaktplatte um 180 Grad versetzt einbauen. Dann lässt sich der Schlüssel aber nicht mehr drehen.

      Nun liegt die Kontaktplatte vor uns und es müssen die beiden Nieten aufgebohrt werden, um die Gehäusehälften auseinander nehmen zu können. Es reicht, vorsichtig auf einer Seite den Kopf der Nieten "weg" zu bohren und man kann die Gehäusehälften voneinander trennen. Aber VORSICHTIG! Nicht dass da die Kugel durch die Gegend fliegt. Ich hatte im Vorfeld schon mit einem Schraubendreher versucht, damit zu schalten und schwupps flog die Kugel raus. Wie man diese Kugel wieder rein bekommt, beschreibe ich weiter unten.


      So sieht das dann geöffnet aus, man kann nun noch die beiden Stifte rausziehen, weiter geht es nicht zu zerlegen. Gut zu sehen sind die beiden Nieten, sie kann man drin lassen. Bei mir hielten sie die Gehäusehälften nach dem Zusammensetzen beieinander.
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      (Meine Feder ist leider ein wenig in Mitleidenschaft geraten beim Durchschalten ohne Kugel. Ich habe sie wieder zurechtgebogen und anders herum eingesetzt.)

      Nun können die Kontaktflächen gereinigt oder bearbeitet werden. Ich habe Kontaktreiniger von Kontakt Chemie verwendet, da meine Kontakt noch ok waren und ich ein Schleifen (bei mir) für überflüssig hielt. Das kann bei euch natürlich anders ausehen.
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      Einfach mit einem Lappen und Reiniger dazwischengehen:
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      Beim Zusammenbau dann die Stifte nicht vergessen (hatte ich beim ersten Mal) und auf der anderen Seite das innere Teil zum Schalten richtig einlegen:
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      Das "richtige" Einlegen kann man durch Probieren und Hin- und Herdrehen herausbekommen. Die Kugel und die Feder kommen später rein, das Gehäuse wird ohne sie zusammengesetzt.

      Wichtig: es gibt die drei Stellungen AUS, GARAGE und FAHRT wie über den Schlüssel einstellbar und dann kann man noch von AUS gegen den Uhrzeigersinn drehen (nachdem man einen Widerstand überwunden hat) und genau in der Stellung fliegt die Kugel raus bzw. kann man die Kugel bequem einlegen, nachdem das Gehäuse wieder geschlossen ist.

      Wenn das Gehäuse also zusammengesetzt ist, dann gegen den Uhrzeigersinn drehen und den Widerstand überwinden, bis in dem Loch das Sackloch für die Kugel zu sehen ist. Zunächst die Feder ins Loch einfädeln und darauf die Kugel platzieren. So sieht das aus mit geschlossenem Gehäuse, kurz bevor die Kugel an ihren Ort kommt:

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      Als nächstes die Kugel mit z.B. einem Schraubendreher niederdrücken und währenddessen mit einem weiteren Schraubendreher im Uhrzeigersinn in Stellung AUS drehen:

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      Danach lassen sich die drei Stellungen problemlos durchschalten. Aber aufgepasst: von AUS nicht wieder gegen den Uhrzeigersinn drehen, sonst fliegt die Kugel raus (und wenn man nicht damit rechnet sicherlich irgendwo in die Werkstatt oder Zimmer, wo man sie anschließend nicht mehr findet). Am besten das Ganze "trocken", also ohne Kugel, ausprobieren.


      Zum Schluß habe ich es noch durchgemessen, ob richtig geschaltet wird:

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      Im geöffneten Zustand kann man gut erkennen, dass die beiden Anschlüsse von Klemme 30 sowie der "halbe" Anschluss miteinander verbunden sind. Hier kommt das Pluss direkt von der Batterie (schwarze Kabel). Das ist sozusagen der Eingang.

      Als Ausgang gibt es zum einen Klemme 30/4 (rote Kabel) und noch Klemme 15/54 (hellblaue Kabel). Die Bezeichnungen sind veraltet, aber genauso stehen sie auf dem Gehäuse.

      Wenn man nun zwischen Klemme 30 und 30/4 mißt:
      Stellung AUS und FAHRT: Durchgang, also Schalter geschlossen (bzw. 12 Volt an Klemme 30/4)
      Stellung GARAGE: kein Durchgang, also Schalter offen (keine Spannung an Klemme 30/4)
      => Am roten Kabel liegt immer 12 Volt an, außer in der Stellung GARAGE. Das ist also für das Plus für das Licht (was nur in Stellung GARAGE ausgeht)

      Das Ganze dann noch zwischen Klemme 30 und 15/54:
      Stellung AUS und GARAGE: kein Durchgang, also Schalter offen (keine Spannung an Klemme 15/54)
      Stellung FAHRT: Durchgang, also Schalter geschlossen (bzw. 12 Volt an Klemme 15/54)
      => Am hellblauen Kabel liegt nur bei FAHRT die 12 Volt an, das ist als Zündungsplus.





      Ich hoffe, ich habe das verständlich beschrieben und nichts vergessen oder gar Fehler gemacht. Ansonsten bitte per PN schreiben, ich versuche dann, es zu editieren.


      gruss ricklef