Frage zur Nockenwelle und zum Ausbau?

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    • Frage zur Nockenwelle und zum Ausbau?

      Hallo,

      Auf die Frage wie mein 500er etwas mehr Power bekommen könnte ohne jetzt viel Geld auzugeben, hat ein Kollege mir geraten dass ich die original Nockenwelle gegen eine 35/75 Nockenwelle austauschen sollte. Bei meinem Vergaser (Dellorto FRG 30) würde er abraten eine 40/80 Nockenwelle einzubauen. Diese würde nur bei einem Schrägstromvergaser (TYP FZD) was bringen, aber von diesem Vergaser hällt er nicht viel weil er zu teuer sei und mit dem Originalvergaser nichts mehr zu tun hat. Der Motor ist habe übrigens ein original 110F Motor der auf 650 aufgebohrt wurde.

      Was ist eure Meinung dazu? Hat jemand Erfahrung mit einer 35/75 Nockenwelle?

      Kann ich als Hobbyschrauber einen solchen Nockenwellenwechsel selbst machen und was gilt es da besonders zu beachten? Was sollte man bei einem Nockenaustausch noch erneuren? Muss man den Motor in dem Fall herausnehmen oder kann er drinbleiben?

      Danke für eure Meinung
    • Die Nockenwelle solltest du danach aussuchen, ob du im unteren Bereich mehr Drehmoment oder im oberen Bereich mehr Leistung haben möchtest.
      Eine 35/75 (290°)-Nockenwelle bringt m.E. nicht so viel wie eine 40/80 (300°), weil die Öffnungszeiten kürzer sind. Vielleicht ist aber eine ganz andere Nockenwelle für dich besser geeignet.

      Für den Austausch muss der Motor nicht raus.
      Du solltest die Stößeltassen untersuchen, ob die noch ballig oder zumindest plan sind und keine anderweitigen Beschädigungen aufweisen. Austauschen würde ich die nicht generell, sondern nur bei zu großem Verschließ.
      All parts must swim in oil :roll:
    • Danke für die Infos!

      Wenn ich dich richtig verstanden habe, bringt eine 35/75 Nockenwelle mehr Drehmoment als Leistung?

      Um die Nockenwelle wechseln zu können, muss ich den Motorblock wohl freilegen oder gibt es eine einfachere Methode? Solange ich nichts ausserordentliches feststellen kann (z.Bsp zu grosser Verschleiss), soll ich nichts anderes erneuern ausser vielleicht die Dichtungen?
    • glitz151 schrieb:

      Um die Nockenwelle wechseln zu können, muss ich den Motorblock wohl freilegen oder gibt es eine einfachere Methode?
      Was heißt "freilegen"?

      Die Kipphebelwelle muss runter, damit die Stößel entlastet werden. Und der Steuerkettendeckel muss ab, damit du die Nockenwelle heraus bekommst.
      Um die Stößeltassen prüfen zu können muss entweder der Kopf runter oder die Ölwanne ab.
      All parts must swim in oil :roll:
    • Die Stößeltassen werden aber m.E. üblicherweise herausfallen, wenn die Nockenwelle draußen ist. bzw. Du wirst m.E. die Nockenwelle ohne Ausbau der Stößeltassen gar nicht raus bekommen. An die kommst Du aber nur von oben ran (es sei denn, Du legst Dein Auto auf's Dach).
      Also muss üblicherweise auch der Kopf runter, damit die Stößelrohre ausgebaut werden können.

      demnach:
      Ventildeckel, Kipphebelwelle, Zylinderkopf und Stößelrohre demontieren.
      Stößelbecher raus
      Keilriemen, Riemenscheibe, Steuergehäusedeckel mit Ölpumpe und Steuerradsatz demontieren
      Und dann kann man die Nockenwelle rausziehen.
      Ein- und Zusammenbau "umgekehrt".
      Die ganze Welt ist voll
      von Sachen und es ist
      wirklich nötig, dass
      jemand sie findet
      Pippi Langstrumpf

      Damen mit unverdeckten Hutnadelspitzen sind von der Beförderung ausgeschlossen
    • wenn man Kopf oder Ölwanne nicht abbauen möchte um die Nockenwelle zu tauschen.

      vier Stück davon. Beispiel ebay

      damit lassen sich die Stößel hoch halten wenn man weder Motor noch das gesamte Auto umdrehen möchte,
      wobei auf die Seite legen würde auch schon reichen.

      Benzinpumpe muss aber auch ab, die Betätigungsstange muss auch gezogen werden.

      Verteiler ausbauen und hinterher wieder auf OT Stellung einbauen und einstellen.


      Nachteil ist, so lässt sich der Zustand der Stößel nicht begutachten,...........
    • Alfons1972 schrieb:

      Die Stößeltassen werden aber m.E. üblicherweise herausfallen, wenn die Nockenwelle draußen ist. bzw. Du wirst m.E. die Nockenwelle ohne Ausbau der Stößeltassen gar nicht raus bekommen. An die kommst Du aber nur von oben ran (es sei denn, Du legst Dein Auto auf's Dach).
      Also muss üblicherweise auch der Kopf runter, damit die Stößelrohre ausgebaut werden können.
      Nee, die Stößel fallen nicht raus. Und damit die Nockenwelle sich nicht an den Stößeltassen stößt kann man sie einmal in die Runde drehen, dann sind alle Tassen oben.
      Und wenn dann die Nockenwelle draußen ist, kann man von unten (wenn die Ölwanne ab ist) die Stößeltassen raus ziehen.

      Bonsaj schrieb:

      warum nicht den Motor raus und auf die Werkbank? (...) Motor raus geht schneller als 4 Reifen wechseln.
      Wie wechselst du denn Reifen? Bei mir dauert das ca. 20 Minuten, da habe ich den Motor noch lange nicht draußen.
      All parts must swim in oil :roll:
    • Die 35/75 ist eine gute Nocke
      Mit guten Kanälen und sauber eingestellten Motor bringt die bei weniger Verdichtung mehr als die 40/80.
      Bei der 40/80 solltest du auf jeden Fall Richtung 10:1 Verdichtungsverhältnis gehen.
      Ebenfalls bei der 45/75 Nocke.
      Nur ein Austausch ohne Verdichtungserhöhung bringt nicht so viel.
      Zum FZD Schrägstrom
      Gerade durch den schönen langen Kanal bringt dieser Vergaser Drehmoment und eine gute Füllung, was wieder mehr dynamisches Verdichtungsverhältnis bringt.
      Die Nocken funktionieren mit diesem Vergaser besser.
      Da hängt alles zusammen.
      Zu den Tsssen.
      Neue Nockenwelle IMMER mit neuen Tassen verbauen.
      Da der Kopf eh wegen Verdichtungserhöhung runter muss geht das in einem.
      Spar bitte wo anders.
      Und einen alten Mann schickt man nicht zum Sprint Rennen.
      Der Motor sollte in guter Verfassung sein, wenn der getunt wird.
      Zum Reifenwechsel
      Binsaj baut den Motor schneller aus als er die Reifen wechselt.
      Glaubs mir :daumen:
      LIFE IS SHORT
      Eat dessert first!
    • Danke an alle für die nützlichen Hinweise.

      Klaus schrieb:

      Was heißt "freilegen"?
      Damit meinte ich Ventildeckel und Zylinderkopf runter, hab vom Luxemburgischen ins Deutsche übersetzt! ;)

      Alfons1972 schrieb:

      Ventildeckel, Kipphebelwelle, Zylinderkopf und Stößelrohre demontieren.
      Stößelbecher raus
      Keilriemen, Riemenscheibe, Steuergehäusedeckel mit Ölpumpe und Steuerradsatz demontieren
      Und dann kann man die Nockenwelle rausziehen.
      Ein- und Zusammenbau "umgekehrt".

      Danke für die Reihenfolge. Als Hobbyschrauber könnte ich mir das noch zutrauen

      Udo500 schrieb:

      wenn man Kopf oder Ölwanne nicht abbauen möchte um die Nockenwelle zu tauschen.

      vier Stück davon.
      wäre eine Möglichkeit, aber das Risiko dass die Stösseltassen abrutschen, ist mir dann doch zu hoch. Dann lieber Kopf ab und alles abbauen.

      Bonsaj schrieb:

      warum nicht den Motor raus und auf die Werkbank?
      Dazu fehlt mir die geeignete Werkbank ^^

      Bodensee_Ralf schrieb:

      Die 35/75 ist eine gute Nocke
      Mit guten Kanälen und sauber eingestellten Motor bringt die bei weniger Verdichtung mehr als die 40/80.
      Bei der 40/80 solltest du auf jeden Fall Richtung 10:1 Verdichtungsverhältnis gehen.
      Ebenfalls bei der 45/75 Nocke.
      Nur ein Austausch ohne Verdichtungserhöhung bringt nicht so viel.

      Nacheinander alles abbauen und wieder einbauen geht ja noch aber wie geht das mit der Verdichtserhöhung? Soll ich dann doch lieber zum Profi um die Nockenwelle auszuwechseln?

      Bodensee_Ralf schrieb:

      Zum FZD Schrägstrom
      Gerade durch den schönen langen Kanal bringt dieser Vergaser Drehmoment und eine gute Füllung, was wieder mehr dynamisches Verdichtungsverhältnis bringt.
      Die Nocken funktionieren mit diesem Vergaser besser.

      Ich hab noch einen FZD Schrägstrom hier liegen aber ich werde es vorerst mit dem FRG probieren, weil er "originaler" aussieht. ^^
    • glitz151 schrieb:

      ... wie geht das mit der Verdichtserhöhung?
      Vom Kopf 2 bis 2,5 mm abnehmen (fräsen, drehen, schleifen). Macht dir jeder Motorenbauer oder Hobby-Handwerker mit entsprechender Maschine.

      Erhöhung der Verdichtung ist die einfachste und billigste Maßnahme. Alles andere bringt - bei gleichen Kosten - bei weitem nicht so viel. Ich verstehe immer nicht, warum die Leute an Vergasern, Nockenwellen etc. herum basteln und die Verdichtung bei 7:1 belassen. Bringt die Verdichtung auf 9:1 und lasst den Rest so, wie er ist, dann werden aus 23 PS schnell mal 27 PS und es hat vielleicht 50 € gekostet.
      All parts must swim in oil :roll:
    • Ja genau Klaus, die Nocke ist da gar nicht mal so wichtig und "zerstört" durch zu langen Einlassschluss (80 Grad nach UT original 57°) die schöne Verdichtung.
      Wenn dann noch nur 7:1 Verdichtungsverhältnis und schon verdichtet der Motor zu wenig Gemisch.
      Da fehlen 13mm Verdichtungsweg.
      Deshalb ist der Einlasschluss mit 75 Grad ne gute Sache.
      Bei höherer Drehzahl sieht das Ganze, wegen der Massenträgheit und Frequenzen wieder anders aus.
      Aber wer dreht seinen Motor über 6000 U/min
      Später Einlassschluss und große Ventile gibt Drehmoment.
      Deshalb laufen die Originalmotoren mit erhöhter Verdichtung so gut.
      Nicht vergessen der Fiat5oomotor klingelt so gerne wie der überaus stark pigmentierte Nachbar gerne schnackselt.
      Das ist nicht von mir, mit dem schnackseln sondern von der Gräfin Gloria.
      Deshalb den Zündzeitpunkt etwas zurück nehmen und fetter bedüsen.
      LIFE IS SHORT
      Eat dessert first!