Deachsierung? reingefallen!!!

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    • Deachsierung? reingefallen!!!

      Ich hab mein Motor noch dem 500er Handbuch zusammen gewürfelt. Da ist die Deachsierung seitenverkehrt wie im 126er Handbuch angegeben. Ergebnis ist das der Motor unter Last ziemlich klappert. Aber auch im Leerlauf hört er sich nicht gewohnt geschmeidig an.


      Ich dachte erst es währen die Pleuellager, weil die sind neu und die KW kann ja Untermass gehabt haben. Ich hab also die Ölwanne wieder runder und die alten Lagerschalen eingebaut. Das hat nah klar nichts gebracht. Der Motor klappert immer noch.


      Ich hab dann einen 500er Motor aus meinen Lagerbeständen geöffnet und siehe da, die Deachsierung ist genau entgegen gesetzt wie im 500er Handbuch angegeben.


      Das ich den Motor nochmal öffnen muss ist mir schon klar. Nur wie stell ich dass, mit dem geringsten Aufwand, an. Kann ich die Kolben nach oben, in eingebautem Zustand, raus ziehen. Also reicht es wenn ich den Kopf abbaue oder muss ich dafür den ganzen Motor ausbauen.

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Heizgeblaese ()

    • Es Reicht den Kopf abzunehmen. Motor muss dafür nicht ausgebaut werden. Es ist aber zu empfehlen die Pleuel auch auszubauen da du sonst beim rausdrücken der Kolbenbolzen Druck auf die Pleuellager bringst. Wenn die Ölwanne aber eh schon runter ist ist das ja nicht so das Riesen Ding.
    • Man soll ja eingebaute Kolben nicht drehen, da evtl. die Kolbenringe brechen sollen, was ich aber noch nie erlebt habe. Aber vielleicht kannst Du den Kolben von unten her einfach um 180° drehen:

      - Untere Schale des Pleuels abschrauben (Das machst Du eh, wenn Du die neuen Schalen wieder montierst)
      - Kurbelwelle auf UT oder leicht seitlich.
      - Auslassventil über die Ventilspiel-Einstellschraube ein bisschen aufmachen, damit die Kompression weg ist.
      - Zylinderlaufbahn dick mit Öl einsprühen
      - Dann Kolben mit dem Pleuel auf und ab bewegen und dabei leicht drehen.

      Vielleicht klappt es ja.

      Grüße

      Achim
    • Die Pleuelkennzeichnung soll ja nach beiden Handbüchern zur Nockenwelle zeigen. Ist das egal oder kommt es darauf an? Die Lösung war im Grundsatz auch meine Idee, ich will aber auch nicht kaputt machen bzw. die Standfestigkeit negativ beeinflussen.

      Hat das schon mal jemand so, wie von Achim vorgeschlagen, gemacht?
    • Habs noch nie probiert...Aber kann man nicht einfach die Pleuel mit samt der Kolben von unten drehen, wenn die Lagerschalen ab sind?
      Denke, dass die Ringe in den Laufbuchsen einfach stehen bleiben, somit auch der Ringstossversatz erhalten bleibt.
      Würd ich mal probieren, bevor ich den Kopf ziehen würde...
      Oder hab ich nen Denkfehler?
      Mach mich wohl gerade zum Affen........

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von 90SS ()

    • Original von 90SS
      Mach mich wohl gerade zu Affen........
      Nö, jetzt sind wir schon drei...

      Aber mal im Ernst. Über das problem müssten doch schon einige gestolpert sein oder wurden bis jetzt immer so wie bei mir, nur die selbst gekennzeichneten Altteile aufgearbeitet?
    • Ich weiß nicht, warum, aber ...

      ... ich hab's letztes Jahr auf der Bremer Messe, wo wir zig-Mal einen Motor zerlegt und wieder zusammen gebaut haben, gemacht, dass ich die Pleuel falsch herum eingebaut habe. Hat dazu geführt, dass man den Motor nicht mehr durchdrehen konnte weil die Pleuel sauschwer liefen.
      Fazit: Nicht zu empfehlen!
      All parts must swim in oil :roll:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ()

    • Kann mir nicht vorstellen, dass es eine Rolle spielt, auf welcher Seite die Zahlen der Pleuel sind.
      Die Deachsierung findet doch nur bei den Kolben statt!?
      Ich würde versuchen die von unten zu drehen, zerlegen kannste immer noch.
    • Original von 90SS
      Kann mir nicht vorstellen, dass es eine Rolle spielt, auf welcher Seite die Zahlen der Pleuel sind.
      Wenn es keine Rolle spielen würde, würde es nicht explizit in den Handbüchern drin stehen.
      Die Nockenwelle schaut bestimmt auf die Pleuel und sucht die Ziffern :D
      All parts must swim in oil :roll:
    • Ich könnte mir gut vorstellen, die haben diese Vorgabe gemacht, damit die Kolben immer gleich zu den Pleueln ausgerichtet sind und im Falle einer Motordemontage nicht erst gross nach der Kolbendeachsierung gesucht werden muss.
      Dadurch reicht immer ein Blick auf die Zahlen (1,2) der Pleuel um zu wissen, wie sie verbaut werden. (Zahlen zur Nockenwelle)
      Meines Wissens sind die Pleuel doch symetrisch!?
      Wer weiss mehr?
    • Hallo 90SS,

      Deine Vermutung ist - meiner Meinung nach - richtig. Aus dem Reparaturhandbuch:

      Der Kolben ist an der Pleuelstange so anzubauen, dass die auf dem Pleuelstangeschaft und am Deckel eingeschlagenen Nummern, durch welche die Zusammengehörigkeit beider Teile angegeben wird, an der entgegengesetzten Seite des Kolben-Dehnungsschlitzes stehen (Abb. 48).
      Der richtige Einbau in den Motor ist durch die eingeschlagenen Zylinder-Nummer erleichtert, die an der Seite der Nockenwelle stehen muss.
      Auf diese Wiese wird der Dehnungsschlitz am Kolben nach dem Einbau desselben an der entgegengesetzten Seite der Nockenwelle stehen.


      Was nicola macht muss er jedoch selbst entscheiden.

      Grüße

      Achim
    • Kolben ohne Kopfdemontage drehen habe ich letztes Jahr gemacht. Ist zwar recht knapp im Kurbelgehäuse, aber es geht. Wenn die Kolbenringnuten frei sind, drehen sich die Ringe nicht mit. Ich bin dann auch einige Zeit so gefahren. Das Maschinchen lief einwandfrei. Zwei Sachen sind jedoch zu bedenken. Die Öhlbohrungen in den Pleueln sind auf der falschen Seite (keine Ahnung, ob das was ausmacht) und die Nasen für die für Verdrehsichenrung der Lagerschalen sind verkehrt rum.

      Da ich den Motor über Winter eh noch mal draußen hatte, habe ich das noch mal geändert.

      Gruß, Georg
    • So, ich hab die Kolben gedreht ohne Kopfdemontage. Hat gut geklappt. Auf was man achten muss ist, das sich nur der Kolben drehen lässt dessen Ventile im Arbeitstakt und somit geschlossen sind und das die Pleuelschrauben raus müssen.

      Beim Einsetzen der Pleuelschrauben muss man darauf achten das der Schraubenkopf richtig im Pleuelfuß sitzt. Ist das nicht der Fall wird das Pleuel nach Montage der losen Lagerseite klemmen. Um sicher zu sein das dies nicht der Fall ist, muss das axiale Lagerspiel kontrolliert werden. Wenn sich das Pleuel leicht axial auf dem Hubzapfen der Kurbelwelle verschieben lässt ist alles ok. Sonst hat man den Effekt wie von Klaus beschrieben und die Kurbelwelle lässt sich schwer drehen, was dann auf jeden Fall nicht lange hält.

      Ob die Lösung Drehzahl- und Standfest ist, wird die Zukunft zeigen. Falls nicht, wird von mir berichtet.

      Ein Problem hat sich jedoch rauskristallisiert. Und zwar unter Last läuft der Motor jetzt wie gewohnt ruhig. Da klappert nichts mehr aber im Schubbetrieb schnarrt er aber so komisch. Das fängt bei etwa 3000min-1 an. Ich schätze mal das sind die Ventile obwohl die im Stand nicht klappern. Ventilfedern sind auch neue drin und die waren entspannt einen guten cm länger als die alten. Hat einer eine Idee was das sein kann.

      Ansonsten erst mal danke für die Hilfe.
    • Nein, ich kenne das Problem nicht. Aber wenn die Federn zu lang sind, sind es falsche Federn. Die Solldaten der Ventilfedern (ohne und mit Last) findest du im Rep.-Handbuch.
      All parts must swim in oil :roll:

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