Hier geht es um die Strömungsoptimierung an den Ventilsitzen.
seht Ihe die Helle Fräsung um den Ventilsitzring?
Durch diese Fase wird das Frischgas besser ohne Verwirbelungen und Leewalzen in den Brennraum gelassen.
Leewalzen und Ablösungen erzeugen einen sehr hohen Widerstand. auch wenn das schon aus dem Kanal ist.
Das ist wie am Fahrzeugheck.....

Danach fräse ich innen noch die trompetenartige Erweiterung bis zum vorher fertigen Ventilsitz.
Der Ventilsitz hat nun aussen genau das Maß des gewünschten Ventildurchmessers.
Eher kleiner, niemals größer!

Die Kanäle werdenm geglättet und die Ventilsitze schön geschliffen.
Polieren bringt nur was für das Auge.
Der Randwiderstand ist bei einer rauhen Fläche besser, weil die Grenzschicht durch Mikrowirbel kleiner ist.
Das selbe ist bei z.B. Haifischen im Wasser zu beobachten.
Die Gussnähte sind noch sichtbar. eine größere Erweiterung bringt nur was, wenn z.B. 36er Ventile verbaut werden, da die Engstelle bei dem Ventil ist.
Seht Ihr die Ventilführung?
Diese habe ich nur seitlich etwas verschmälert, daduchr wird die Haltbarkeit nicht beeinflusst.
Der Motor soll ein Gebrauchsmotor bleiben.
Allerdings muß das Ventilspiel öftern nachgemessen werden, da diese sich schneller einschlagen als bei einem breiten Ventilsitz.

Für die Ventile hab ich extra eine Drehbank mit genauen Spannzangen.
Mit Hartmetall Drehmeisel werden die Kanten gerundet, und der Ventilsitz ebenfalls schmäler gemacht.
Danach alles mit dem Schleifmopp bürsten, wer will kann noch polieren.
Das ist besser gegen Bruch und gegen die Hitze.
Gegen Verunreinigungen hilft nur ein guter Sprit und dichte Ventilführungen.
Beides nicht vorgesehen. Ich hab es auf gegeben weil der Sprit sich eh absetzt.

Einfach Ventileinschleifpaste dran und mit dem Gummisaugnapfstengel, ( wie heißt das Teil richtig) hin und her drehen.
Ich verwende immer gleich die feine Paste, die grobe schleift nicht wirklich, oder ich bin zu blöd dafür
Vier mal und zu um 90° drehen und weiter ein läppen.
Wenn alles schön matt grau ist und gleichmäßig bist du fertig.
Gut gefräste Ventile springen beim loslassen zurück.

Ich nehm immer Öl, aber die Grobe rollt irgendwie immer und verflüchtigt sich dann seitlich raus.
Vielleicht brauch ich da mal einen Leergang bei einer Flasche Roten .
Geht das auch mit Rotwein besser?
Loreto hat da immer die mit 14Volt rumstehen.
Jetzt weiß ich wieso

Hallo Wolfgang,
das mit den Versagern erkläre ich dir lieber wenn du mir über die Schultern schaust Das ist eben nicht so einfach.
Auch ich bin nicht unfehlbar und froh, wenn ich eine fahrbare Abstimmung gefunden habe

Also der Kopf soll auf einen 600er Motor kommen und eine Verdichtungsverhältnis von 10:1 haben.
Das bedeutet das Gesamtvolumen Hubraum und Dichtung und Brennraum (Vh)soll zum Verhältnis Dichtung und Brennraum Vk 10:1 stehen

Hier die gemessenen Werte:
Hubraum 297ccm
Brennraum alt: 42ccm
1mm Dichtung 4,24ccm

Macht insgesamt: 343,24
Brennraum und Dichtung 46,24

343,24 / 46,24 = 7,42
Das alte Verdichtungsverhältnis war 7,42:1

Stimmt doch, der 600 hatte das oder?

Nun da der Wunsch bei 10:1 (e) ist darf der Inhalt des Verbrennungsraum 1/10 des Gesamtvolumens sein.

Vh+Vk = e
Vk
Ich setz mal die neuen Werte ein, dann wird es einfacher

Umgestellt auf Vk ( Das hab ich gefühlte 30 Jahre nicht mehr gemacht :))
Vh =Vk
e-1

Also 297cc / 9= 33cc

Davon ziehen wir noch die Dichtung von 4,24 ab bleiben für den Brennraum 28,76cc

Probe:
297+33
33
Gibt 10

Nun wie viel muß vom Kopf runter?

Volumen ist Fläche mal Höhe.
Die Brennraumfläche ist ca. bei 37cm²
Von 42cc bis 28,74 müssen also 13,24cc weg gefräst werden
13,24cm³/37cm²=0,358cm also 3,58mm

Jetzt weiß ich warum die Italiener die Köpfe immer so "tot" planen

Ich habe mich entschieden den Kopf gerade mal so weit zu planen, bis ich an die Ablassschraube der Kopfdichtung komme.

Das Fräsbild sieht ganz schön streifig aus, ist aber sehr plan

2,8mm in etwa
Das obligatorische auslittern und neu berechnen zeigt ein Verdichtungsverhältnis von 9,3:1
Das reicht auch.

Da durch das nach außenlegen der Ventilsitze die Ventile auch weiter in den Kopf rein ragen, ist für die Maximaldrehzahlerhaltung ein unterlegen der Ventilfedern nötig.
Rein informativ habe ich ein Vergleichsbild zu Tuningfedern beigefügt.
Der Hauptvorteil besteht im geringeren Gewicht der Monofeder.
ich warne dringend vor Aluventilteller.
Bei dem Bild sieht man welche Spuren durch das Drehen der Ventile entstehen.
Das Ventil soll sich auch drehen, damit der Sitz gleichmäßig beansprucht wird und sich Dreck lösen kann.
Bei Aluventilteller wird entweder das drehen verhindert, oder es nützt sich sehr stark ab. Ich hätte da Angst vor fallenden Ventilen

Nach der Montage bekommt jedes Ventil noch ein paar Schläge mit dem Gummihammer auf den Kopf, damit sich die Keile setzen können.

Edit: piatelli valvole sind natürlich Ventilteller